Die Abwanderung aus den ländlichen Regionen in die Städte sowie der damit einhergehende Bevölkerungsrückgang und demographische Wandel ist nicht nur in der Steiermark zu beobachten, sondern findet weltweit – wenn auch auf Grund unterschiedlicher Ursachen – statt. Die Folgen sind meist ein Abbau von Infrastruktur (Ärzte, Schulen, Nahversorgungseinrichtungen, öffentlicher Nahverkehr) – und die Abwärtsspirale nimmt ihren Lauf. Die „LandGespräche“ begleitend zur Ausstellung „LandLeben“ präsentieren AkteurInnen beispielhafter Projekte und Strategien aus Österreich und der Welt, die zu einer Neubelebung der ländlichen Gebiete beitragen, um damit zum Vordenken, Nachdenken und Mitmachen anzuregen.
Die LandGespräche finden online via Zoom statt. Für die Teilnahme an den jeweiligen Panels ist eine Registrierung notwendig. Die Gespräche werden zeitnah auf der HDA-Webseite via Vimeo veröffentlicht sowie in der aktuellen Ausstellung gezeigt.
PROGRAMM
29.9.2020, 17 Uhr: Panel I – Bestandsaufnahmen A/D/EU Das Leben auf dem Land – es gibt viele Berichte, Geschichten und Vorstellungen über die Landregion, die meist von der Idee einer romantischen Naturidylle geprägt sind. Wie sieht der Alltag wirklich aus? Welche aktuellen Entwicklungen gibt es im ländlichen Raum, die eine resiliente Zukunft der Region ermöglichen? Drei AkteurInnen berichten aus ihrer Praxis in Österreich, Deutschland und Europa.
DiskutantInnen: Elisabeth Leitner, Obfrau Verein Landluft, Moosburg/A Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin IBA Thüringen, Leipzig/D Peter Kaltenegger, EU-Generaldirektion Landwirtschaft in Brüssel, Murtal/A
Moderation: Verena Konrad, vai – Vorarlberger Architektur Institut
6.10.2020, 17 Uhr: Panel II – Tourismus contra Tradition? Touristische Nutzung und Landleben – ein Gegensatz? Massentourismus und Raubbau an der natürlichen Umgebung zugunsten der touristischen Verwendung führen oft zu starken Beeinträchtigungen von Dorfgemeinschaften, Natur und Artenvielfalt. Wie kann das Gastgewerbe zu einer nachhaltigen Entwicklung in kleinen Orten und Gemeinden beitragen, um auch das „alltägliche“ Leben der BewohnerInnen auf dem Land positiv zu fördern?
DiskutantInnen: Jon Ritter, Ritter Schumacher Architekten, Chur/CH Werner Nussmüller, Nussmüller Architekten, Graz/A Kerstin Camenisch, Stiftung Ferien im Baudenkmal, Zürich/CH
Moderation: Raffaela Lackner, Architektur Haus Kärnten
6.10.2020, 18:30 Uhr: Panel III – Infrastruktur Die Infrastrukturen im ländlichen Raum sind wichtige Komponenten zur Erhaltung der notwendigen Versorgung und Anbindung. Dazu zählen Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und ärztliche Betreuung ebenso wie öffentlicher Nahverkehr, Energieversorgung und digitale Netzanbindung. Wie beeinflusst die Infrastruktur das Zusammenleben auf dem Land?
DiskutantInnen: Christoph Hesse, Christoph Hesse Architects, Korbach/D Theresa Mai, Wohnwagon, Gutenstein/A Wilhelm Klauser, Initialdesign, Berlin/D
Moderation: Franz Koppelstätter, afo architekturforum oberösterreich
13.10.2020, 17 Uhr: Panel IV – China/Austria Dialogue (English) Im südostchinesischen Landkreis Songyang ist eine außergewöhnliche Reaktivierung des ländlichen Raumes gelungen. Die Anbindung durch eine Schnellbahntrasse an die Stadt, schnelles Internet und vor allem die baulichen Interventionen in den Dörfern haben zur Wiederbelebung und neuen Identitätsfindung in der chinesischen Landregion geführt. Welche Parallelen und Unterschiede gibt es zwischen der Situation in Österreich und China? Was können wir voneinander lernen?
DiskutantInnen: Tiantian Xu, DnA_Design and Architecture Beijing Office/ China Philippe Narval, Europäisches Forum Alpbach, Wien/A
20.10.2020, 17 Uhr: VERSCHOBEN AUF 3.11.2020, 17 UHR! Panel V – Künstlerische + soziale Interaktion Die Dorfgemeinschaft ist eine wichtige Komponente des Lebens auf dem Land. Hier kann sich jeder selbst einbringen und den Lebensraum aktiv mitgestalten. Kulturelle und soziale Interaktionen durch AkteurInnen unterschiedlicher Disziplinen im engen Dialog mit den BewohnerInnen eröffnen neue Entwicklungsmöglichkeiten in ländlichen Gemeinden, deren innovative Impulse zur Erneuerung und Reaktivierung der Dörfer beitragen.
DiskutantInnen: Ton Matton, MattonOffice, Werndorf/D Stefan Spindler, nonconform, Wien/A Rainer Rosegger, Agentur SCAN, Graz/A
20.10.2020, 18:30 Uhr: Panel VI – Landbau – Klima, Kultur und Landwirtschaft Die Beziehung zwischen Mensch, Natur, Ökologie und Landwirtschaft ist nicht erst seit den Debatten um den Klimawandel in den Fokus geraten. Aus dem Wunsch nach einer neuen Lebenskultur sind insbesondere auf dem Land innovative Modelle aus der Kombination von Arbeit, Wohnen und Gemeinschaft entstanden, die dem Ideal einer nachhaltigen und sozialen Lebensweise entsprechen. Kann der Wunsch nach einem verantwortungsbewussteren Umgang mit der Natur und ökologisch erzeugter Nahrungsmittelversorgung eine Trendwende der Landregion und ihrer Entwicklung bewirken? Wie verändert sich dadurch die Beziehung zwischen Stadt und Land?
DiskutantInnen: Claudia Siebeck, quartier vier, Leipzig /D Werner Schwarz, Christoph Kofler, KooWo Volkersdorf, Volkersdorf/A Ulrike Klein, KLEINeFARM, St. Nikolai im Sausal/A
27.10.2020, 17 Uhr: Panel VII – Young Creative Voices (English) Der demographische Wandel und Bevölkerungsrückgang in ländlichen Gebieten ist ein weltweites Phänomen. Junge Kreative der europäischen „Future Architecture Platform“ präsentieren Beobachtungen, Interventionen und Visionen zur zukünftigen Entwicklung des ländlichen Raums.
18 Uhr: Stephanie Kyuyoung Lee, Office of Human Resources, New York/USA Helena Rong, Juncheng Yang, CIVIS Design and Advisory, Cambridge/USA Jason Rhys Parry, Lafayette/USA
Moderation: Milan Dinevski, Future Architecture Platform
Im Rahmen der ORF-Museumszeit gibt es am 3.10. wieder eine Long Night im HDA. Die aktuelle Ausstellung kann bei verlängerten Öffnungszeiten (10 bis 23 Uhr) besucht werden und es gibt die Möglichkeit kostenloser Führungen.
Die zunehmende Abwanderung aus den ländlichen Gebieten in die Städte, der dadurch verursachte Leerstand und damit einhergehende demographische Wandel der dörflichen Strukturen ist nicht nur in Österreich oder der Steiermark zu beobachten, sondern findet weltweit – wenn auch auf Grund unterschiedlicher Ursachen – statt. Welche Möglichkeiten und Ansätze gibt es, um diese prekäre Entwicklung aufzuhalten oder gar umzukehren? Die Ausstellung zeigt ausgewählte Beispiele der Revitalisierung aus dem „Land-Leben“ in Dörfern und Gemeinden, die mit Hilfe von ArchitektInnen, Politik sowie PlanerInnen entwickelt wurden und unterschiedliche Strategien der erfolgreichen Reaktivierung im ländlichen Raum vorstellen.
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