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Eröffnung und Online-Gespräch mit den KünstlerInnen: 27. Jänner 2021, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 28. Jänner bis 24. Februar 2021
Öffnungszeiten: Di–So, 10–18 Uhr
Solange das HDA geschlossen hat, ist die Ausstellung über die "Schaufenster" zum Südtirolerplatz hin zu sehen.
Die Eröffnung findet als Online-KünstlerInnengespräch statt:
27. Jänner, 18 Uhr–19.15 Uhr
Das Event kann per LIVESTREAM verfolgt werden. Hier gehts zum HDA-Channel. (Der Livestream startet kurz vor Veranstaltungsbeginn.)
PROGRAMM
- Begrüßung
Beate Engelhorn Leiterin HDA
Günter Riegler Kulturstadtrat Graz
- Projektpräsentation der KünstlerInnen
orizzontale | Liebenau
public works | Andritz
transparadiso | Waltendorf
Georg Winter / TanzPflanzPlan AG | Wetzelsdorf
Wie sieht nachhaltige und zukunftsorientierte Stadtentwicklung aus? Das HDA begleitet mit dieser Ausstellung das Projekt „NORMAL – direkter Urbanismus x 4“ von transparadiso im Rahmen des Kulturjahrs Graz 2020 in vier Bezirken am Stadtrand von Graz.
Um aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen der Stadtplanung zu begegnen, entwickelte transparadiso die Methode des direkten Urbanismus für eine sozial engagierte Stadtplanung, in der direkte Aktion und Planung ineinandergreifen. Gemeinsam mit den eingeladenen urban practitioners orizzontale (I), public works (GB), Georg Winter / TanzPflanzPlan AG (D) arbeitet transparadiso in vier Bezirken: Andritz (Nord), Waltendorf (Ost), Liebenau (Süd), Wetzelsdorf (West).
Von Frühjahr 2020 bis Sommer 2021 werden mit BewohnerInnen und Organisationen vor Ort urbane Interventionen realisiert, die kollektive Qualitäten und Aneignung von öffentlichen Räumen jenseits von Konsum in den Vordergrund stellen. Die Projekte dienen als Ausgangspunkt für eine weitere Diskussion für sozial engagierte Stadtentwicklung in Graz. Die Ausstellungsinstallation präsentiert die Recherche von transparadiso zu aktuellen Themen in den vier Grazer Stadtbezirken sowie die Konzepte der künstlerisch-urbanen Interventionen der KünstlerInnen / ArchitektInnen, die in Kooperation mit Institutionen und in Partzipation mit den BewohnerInnen vor Ort realisiert werden.
Städte wachsen, insbesondere an den Rändern. Agrarflächen werden umgewidmet, verdichteter Wohnbau ohne Einbindung in ein Stadtentwicklungskonzept errichtet, dörfliche Strukturen verschwinden und der Boden wird nachhaltig versiegelt. Auch wenn die Auswirkungen auf das Klima hinreichend bekannt sind, schreitet die Bodenversiegelung weiter voran, einhergehend mit dem Mangel an kollektiven, öffentlichen Räumen für informelle Treffen frei von Konsumzwang.
Doch ist das „normal“, im Sinne von selbstverständlich oder unabwendbar? Wie kann man dieser Entwicklung entgegenwirken und im eigenen Umfeld aktiv werden? Welche neuen Prozesse und Methoden braucht es, um Eigeninteressen gegenüber Qualitäten für ein gemeinschaftliches Zusammenleben abzuwägen? Wie kann in peri-urbanen Gebieten, die trotz ähnlicher Phänomene alle sehr unterschiedlich sind, eine neue „Zentralität“ (Lefebvre) und Identität, die von Gemeinschaft geprägt ist, mit innovativen künstlerisch-urbanistischen Methoden geschaffen werden?
Um aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen von Stadtplanung zu begegnen, entwickelte transparadiso (Barbara Holub / Paul Rajakovics) die Methode des direkten Urbanismus für eine sozial engagierte Stadtplanung, in der direkte Aktion (Handlung durch künstlerische Interventionen) und Planung ineinandergreifen. Mit dem Projekt NORMAL erforschen sie ein neues „normal“, das auch dem Abweichen von der Norm und dem scheinbar nicht-Machbaren Raum gibt. Für NORMAL – direkter Urbanismus x 4 lud transparadiso im Rahmen des Kulturjahrs Graz 2020 drei weitere internationale KünstlerInnen und ArchitektInnen (urban practitioners) ein, sich mit dem rapiden Transformationsprozess an den Rändern von Graz – der aktuell in Österreich am schnellsten wachsenden Stadt – zu befassen.
Basierend auf der Recherche von transparadiso präsentieren die KünstlerInnen / ArchitektInnen im HDA ihre Projektkonzepte sowie Objekte und Materialien für die Realisierungen:
- Am Hauptplatz von Andritz wird public works mit Studio Magic im Mai 2021 PLATZEN – School for Civic Action durchführen. Anknüpfend an die School for Civic Action, die public works in Roskilde (DK) 2018-2020 durchgeführt hat, stellen sie in Andritz die Frage, welche Rolle ein Hauptplatz in einem Bezirk im Verhältnis zum Hauptplatz der Stadt spielen kann. In der Ausstellung werden Themen für PLATZEN, die public works u.a. bei ihrer ersten Intervention im Oktober 2020 gesammelt hat, präsentiert.
- transparadiso wird den Parkplatz der Pfarre St.Paul in der Eisteichsiedlung in Waltendorf am 3. und 4. Juli 2021 zum informellen Kongresszentrum des Third World Congress of the Missing Things transformieren (in Kooperation mit der Pfarre St.Paul). Auf der Website missingthings.org werden die Beiträge zu Missing Things für diesen non-hierarchischen Kongress, der insbesondere auch Werte für die Gemeinschaft diskutiert und die Verantwortung des Einzelnen für die Gesellschaft herausfordert, gesammelt. In der Ausstellung werden die Beiträge durch Postkarten der Besucherinnen fortlaufend ergänzt.
- Am neuen Strand am Grünanger in Liebenau wird orizzontale im April / Mai 2021 FLUSSFLUSS – Castaway on the Murrealisieren (in Kooperation mit dem Jugendzentrum Grünanger): „Die BewohnerInnen werden eingeladen, gemeinsam zu träumen und ein schwimmendes System von Plattformen zu bauen.“
Anlässlich der Ausstellung wird eine Boje mit dem Zeichen FLUSSFLUSS im Wasser auftauchen. Dieses Event signalisiert die kollektive Aktivierung des Geländes, für die orizzontale an dem Manifest FLUSSFLUSS arbeiten wird, um die Werte und Wünsche der lokalen AkteurInnen zu sammeln.
- In Wetzelsdorf arbeitet Georg Winter / TanzPflanzPlan AG bereits seit dem Frühjahr 2020 am TanzPflanzPlan (in Kooperation mit der Land- und Forstwirtschaftsschule Grottenhof) und installierte dazu das TanzPflanzFeld. Über performative künstlerische Interventionen wird dieses mit den BewohnerInnen der Nachbarschaft aktiviert. TanzPflanzPlan thematisiert den Umwidmungsprozess von Agrarflächen an den Rändern der Stadt in neue Wohnsiedlungen, im Gegensatz zu urban gardening im Stadtzentrum.
Weitere Termine von NORMAL:
März – Juli 2021: Realisierung der Projekte in den 4 Bezirken. Weitere Informationen auf der Projekt-Website
August 2021: Die 4 Bezirke werden in vier Stadtrandwanderungen miteinander verknüpft und dienen als Ausgangspunkt für eine neue Wanderroute, die Graz umwandert.
1.–15. September 2021: Ausstellung der Projektergebnisse im Forum Stadtpark.
Projektpartner von transparadiso: Michael Petrowitsch
Kooperationspartner: HDA, Forum Stadtpark
Medienpartner: dérive – Zeitschrift für Stadtforschung
NORMAL – direkter Urbanismus x 4 ist ein Projekt des Kulturjahrs Graz 2020.
Die erste Publikation zu NORMAL – direkter Urbanismus x 4, in der sowohl die Recherche zu aktuellen Fragestellungen in den Bezirken als auch die KünstlerInnen / Architektinnen und ihre Projektkonzepte vorgestellt werden, ist bereits 2020 erschienen.
Ende 2021 wird die zweite Publikation zu NORMAL – direkter Urbanismus x 4, in der die Projektrealisierungen sowie Textbeiträge zum Diskurs präsentiert werden, vorgestellt.