Eröffnung: 12. April, 18.30 Uhr (keine Anmeldung erforderlich)
Es sprechen Beate Engelhorn, Haus der Architektur – HDA, Graz Philip Ursprung, Professor für Kunst- und Architekturgeschichte, ETH Zürich Andreas Krištof, section.a, Kurator*innen-Kollektiv, Wien Jürgen Mayer H., J.MAYER.H und Partner, Architekten, Berlin
Ausstellungsdauer: 13. April bis 26. Juni 2022 Öffnungszeiten: Di–So, 10–18 Uhr Kostenlose Führungen samstags um 15 Uhr und sonntags um 11 Uhr.
J.MAYER.H gehört zu den wenigen international bekannten zeitgenössischen Studios, die gleichzeitig in der Architektur, in der Kunst und im Design erfolgreich tätig sind. Die Ausstellung sucht nach der kreativen Kraft der transdisziplinären Arbeit. Wie beeinflussen sich Kunst, Design, digitaler Raum und Architektur? Was prägt den Ausdruck der Formen im Raum? Wie entstehen Formfindungsprozesse im Zusammenspiel zwischen Zwei- und Dreidimensionalität? Das HDA zeigt erstmals in einer Zusammenschau das aktuelle künstlerische Werk aus Zeichnungen und Collagen von Jürgen Mayer H. im Dialog mit gebauten Projekten des Büros. Ausführungszeichnungen der Architekturen ergänzen die Ausstellungsinstallation. Wie „Musterbücher“ aus Strukturen und Formen werfen sie die Frage nach den Grenzen und Gemeinsamkeiten der kreativen Künste auf, die jede für sich einen eigenen Diskurs führt und dabei zunehmend über die übergreifenden, grenzenlosen Optionen spekuliert.
Kunst und Architektur stehen zu Beginn jeder neuen Arbeit vor der gleichen Frage: Wie ist der Raum zu ordnen? Dabei spielt es zunächst keine Rolle, ob es sich um den dreidimensionalen urbanen Raum, den politischen Raum, den skulpturalen Raum, eine Installation, das Objekt im Raum, den digitalen Raum, den filmischen Raum, den getanzten Raum, den akustischen Raum oder um den imaginierten Raum eines zweidimensionalen Bildes handelt. Das Zusammenspiel von Abstand und Nähe gestaltet nicht nur den realen Raum und die Fläche des Bildes. Die Wahl der Medien, von Materialität, Temporalität, Konnotation und Textur prägen den Ausdruck der entstehenden Form.
Die Ausstellung sucht nach der kreativen Kraft der transdisziplinären Arbeit. Wie beeinflussen sich Kunst, Design, digitaler Raum und Architektur? Was prägt den Ausdruck der Formen im Raum? Wie entstehen Formfindungsprozesse im Zusammenspiel zwischen Zwei- und Dreidimensionalität?
J.MAYER.H gehört zu den wenigen international bekannten zeitgenössischen Studios, die gleichzeitig in der Architektur, in der Kunst und im Design erfolgreich tätig sind. Das facettenreiche Oeuvre umfasst Möbel und Innenräume für Vitra und Bisazza, Raumszenarien u.a. in Sao Paolo, Zürich, New York City, San Francisco und Tel Aviv sowie Installationen auf den Biennalen in Venedig und Shenzhen. Zudem entstanden zahlreiche Bauten in Belgien, Georgien, Dänemark, Deutschland und den USA. International bekannt wurde das Büro vor allem durch das Projekt ‚Metropol Parasol‘ in Sevilla. Im historischen Zentrum der Stadt realisierte J.MAYER.H eine pilzförmige Megastruktur aus finnischer Fichte, die mit Markthalle, archäologischem Museum, Panoramadeck und Gastronomie zum zentralen öffentlichen Ort der Stadt und zum neuen Wahrzeichen Sevillas wurde. Derzeit im Bau befinden sich u.a. das Hochhaus ZIPPER in Düsseldorf, das Headquarter für Universal Music Group in Berlin, Bürobauten in Berlin Mitte, ein Flugzeugmuseum mit Flugschule in Mönchengladbach und die SEEHAUS Community in Gaspar/ Brasilien.
In der Vielfalt der unterschiedlichen Projekte und Aufgabengebiete findet sich ein gemeinsames Merkmal, das die gestalterische Ausdrucksweise der Arbeiten prägt: Bewegte und komplexe Muster überziehen Baukörper und Fassaden, Wände und Böden. Sie bilden die skulpturalen Volumina für Möbel, Raumobjekte und gebaute Großstrukturen. Das Formenvokabular entsteht durch die intensive Auseinandersetzung mit sogenannten Datensicherungsmustern, die auf den Innenseiten von Briefumschlägen oder auf Formularen von PIN-Nummern den Schutz privater Information sicherstellen und vor neugierigen Blicken schützen. Diese „Versprechen der Strukturen“ untersucht Jürgen Mayer H. seit über 25 Jahren und bilden das gedankliche Grundmaterial des Büros. Sie tauchen in verschiedenen Maßstäben und Konstruktionsformen der Arbeiten auf, finden sich in analogen Mustern, baulichen Konstruktionen und Installationen ebenso wieder wie in spekulativen Arbeiten über die Zukunft von Mobilität und Datenaustausch.
Selten war hier die Frage nach dem Innen und dem Außen so präsent wie in den letzten Jahren. Sicherheit und Freiheit stehen zur Debatte. Privatheit und Öffentlichkeit werden immer wieder neu bewertet. Und dabei spielt die Grenze dazwischen eine elastische Rolle. Die Unschärfe der Abtrennung zwischen beschützt und exponiert wird zum eigentlichen Diskussionsraum.
Diese Pufferzonen bilden unsere eigentlichen Lebensräume. Sie sind der Ort für unser Denken und unsere Bedenken, in dem die Ambivalenz und Abwägungen über gesellschaftliche sowie gestalterische Innovationen herausgefordert wird. Damit werden auch „Trennlinien“ zwischen den Disziplinen und Medien aufgehoben. Miniaturen, Collagen, Objekte, Rauminstallationen, Interiors, Gebäude, urbaner Raum, Infrastrukturen und digitale Welten erkunden die Potentiale in allen Maßstäben.
Das HDA zeigt erstmals in einer Zusammenschau das aktuelle künstlerische Werk aus Zeichnungen und Collagen von Jürgen Mayer H. im Dialog mit gebauten Projekten des Büros. Ausführungszeichnungen der Architekturen ergänzen die Ausstellungsinstallation. Wie „Musterbücher“ aus Strukturen und Formen werfen sie die Frage nach den Grenzen und Gemeinsamkeiten der kreativen Künste auf, die jede für sich einen eigenen Diskurs führt und dabei zunehmend über die übergreifenden, grenzenlosen Optionen spekuliert.
Über das Büro J.MAYER.H wurde von Jürgen Mayer H. 1996 in Berlin gegründet. Im Januar 2014 sind Andre Santer und Hans Schneider als weitere Partner beigetreten. Jürgen Mayer H. studierte Architektur an der Universität Stuttgart, The Cooper Union New York und an der Princeton University. Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Mies-van-der-Rohe-Preis-Emerging-Architect-2003, dem Winner Holcim-Award-Bronze-2005 für nachhaltige Architektur und dem 1. Preis des Audi Urban Future Award 2010. 2020 wurde er im Rahmen der Sao Paulo design week zum Designer des Jahres gewählt. Er ist ebenfalls mit Projekten in Sammlungen wie dem MoMA NY, SF MoMA, dem Vitra Design Museum und dem The Art Institute of Chicago sowie zahlreichen Privatsammlungen vertreten. Seit 1996 unterrichtet er an verschiedenen Universitäten, u.a. an der Universität der Künste Berlin, am GSD der Harvard University, an der Architectural Association in London, der Columbia University in New York und an der Universität Toronto, Kanada. www.jmayerh.de
Eröffnungsgespräch im HDA 12. April 2022, 17 Uhr
Die Beziehung von Kreativität aus künstlerischer Praxis und Architektur ist Gegenstand des Eröffnungsgespräches zur Ausstellung „Envelopes“ über die interdisziplinäre Arbeitsweise des Studios J.MAYER.H.
Schon der römische Architekt, Architekturtheoretiker und Ingenieur Vitruv, der im 1. Jahrhundert v. Chr. lebte, bezeichnete die Architektur als „Mutter aller Künste“. Das lateinische Wort „architectura“ steht in der deutschen Übersetzung für "Baukunst" und beinhaltet die Schaffung von Bauwerken sowie die Gestaltung von Räumen inklusive ihrer Oberflächen und Möblierung. Unter dem Begriff der „Bildenden Kunst“ werden unter anderem Bildhauerei, Grafik, Malerei ebenso wie die Architektur versammelt.
Begrüßung Beate Engelhorn, Leiterin Haus der Architektur – HDA, Graz
Einführung und Moderation: Philip Ursprung, Professor für Kunst- und Architekturgeschichte, ETH Zürich
Über Günther Domenig, Architekt und Künstler (Ɨ 2012), Klagenfurt/Graz: Andreas Krištof, section.a, Kurator*innen-Kollektiv, Wien
Projekte und Werke, Studio J.MAYER.H: Jürgen Mayer H., J.MAYER.H und Partner, Architekten, Berlin
Die Beziehung von Kreativität aus künstlerischer Praxis und Architektur ist Gegenstand des Eröffnungsgespräches zur Ausstellung „Envelopes“ über die interdisziplinäre Arbeitsweise des Studios J.MAYER.H. Wie beeinflussen sich Kunst, Design, digitaler Raum und Architektur? Was prägt den Ausdruck der Formen im Raum? Wie entstehen Formfindungsprozesse im Zusammenspiel zwischen Zwei- und Dreidimensionalität? Im Eröffnungsgespräch wird Jürgen Mayer H. über seine Arbeit zwischen Kunst, Design und Architektur berichten. Weitere Gäste des Abends sind Philip Ursprung, Professor für Kunst- und Architekturgeschichte, ETH Zürich sowie Andreas Krištof, section.a, Kurator*innen-Kollektiv, Wien, der Einblicke in das Werk des Grazer Architekten und Künstlers Günther Domenig (Ɨ 2012) geben wird.
Die Eröffnung zur Ausstellung findet am 12.4., 18:30 Uhr statt. Es sprechen: Beate Engelhorn, Haus der Architektur, Philip Ursprung, Professor für Kunst- und Architekturgeschichte, ETH Zürich, Andreas Krištof, section.a, Kurator*innen-Kollektiv, Wien, Jürgen Mayer H., J.MAYER.H und Partner, Architekten, Berlin.
Am 12. April 2022 fand im Zuge der Eröffnung der Ausstellung "ENVELOPES – addressed by J.MAYER.H" im HDA ein Gespräch mit Jürgen Mayer H., J.MAYER.H und Partner, Architekten, und Philip Ursprung, Professor für Kunst- und Architekturgeschichte, ETH Zürich, statt. Dieses ist nun online nachzusehen.
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