2003 fokus Punkt [X ARCHITEKTEN], PETER REITMAYR UND WOLFGANG HAAS
30 Minuten Architektur aus GrazHANDS-OUT
DiskussionWinkende Hände sagen uns sehr persönlich, dass wir erwartet werden. In der permanenten Mobilität, in der Ankunft als selbstverständlich, nicht als lange erwartet gilt, verschwindet diese Geste allmählich. Mit ihrer Installation übertragen [x architekten], Peter Reitmayr und Wolfgang Haas Erinnerungsfragmente dieser Geste in die Anonymität der Autobahn. Es sind Hände ohne Gesichter, die uns an ein Ankommen und Aufbrechen erinnern, das noch nicht Routine war.
Wahllos und willkürlich winken sie den Besuchern zu, so erhält das Ankommen in der Kulturhauptstadt eine persönliche Note, ironisiert aber durch den Automatismus des Winkens.
Die 100 Meter lange Installation besteht aus einer drei Meter hohen Wandkonstruktion und 240 künstlichen Armen. Nach dem Prinzip des "Wackeldackels" beweglich montiert, werden diese vom Fahrtwind der vorbeifahrenden Autos in Bewegung versetzt. Die Dichte des Verkehrsaufkommens und die Stärke des Sogs der Fahrzeuge bestimmen den Ausschlag und die Dauer ihrer Bewegungen. Pendeln die Arme bei geringerem Verkehr mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und Richtung aus, so werden sie durch den folgenden Verkehr erneut in eine fortlaufende Wellenbewegung in Richtung Kulturhauptstadt versetzt.
Ausschlaggebend für den Impuls ist der Autofahrer. Er ist zugleich Betrachter und Akteur - der Fahrtwind, der im Vorbeifahren entsteht, provoziert eine Geste des Ankommens für die nachkommenden Reisenden.
Ort: an der A2, von Klagenfurt kommend Richtung Graz, von km 186.930 bis km 186.840