Andreas Lechner: Entwurf einer architektonischen Gebäudelehre
Buchpräsentation, DiskussionAndreas Lechner präsentiert sein soeben bei Parks Books erschienenes Buch "Entwurf einer architektonischen Gebäudelehre". Nach der Vorstellung des Buchs wird eine Gesprächsrunde das Konzept einer "architektonischen Gebäudelehre" für das Entwerfen bzw. die Entwurfslehre diskutieren.
Anschließende Diskussion mit:
- Hans Gangoly, Professor am Institut für Gebäudelehre, TU Graz / Gangoly & Kristiner ZT Gmbh
- Maik Novotny, Architekturkritiker und Publizist (Der Standard, Falter, div. Fachmedien)
- Petra Petersson, Professorin am Institut für Grundlagen der Konstruktion und des Entwerfens, TU Graz / Realarchitektur
Entwurf einer architektonischen Gebäudelehre
von Andreas Lechner
Gebunden, 492 Seiten, 23 x 31 cm
302 sw Abbildungen und Planzeichnungen
Deutsch / Englisch
Park Books, Zürich 2018
EUR 58.–
ISBN 978-3-03860-068-8
Andreas Lechners Buch beschreibt den architektonischen Entwurf als Transformationsprozess – von lose vorliegenden Elementen, Mustern und Präzedenzen zur Raumbildung und -abschirmung in neue Vorschläge für feste Fügungen an konkreten Orten. Dies erfolgt in zwei Teilen: Zum einen in Form einer gezeichneten Gebäudelehre, die dazu Anschauungsmaterialien in der traditionellen Notationsform architektonischer Ideen liefert: Grundrisse, Schnitte und Ansichten von zwölf vielfach klassischen Architekturprojekten in zwölf öffentlichen Nutzungszusammenhängen – Theater, Museum, Bibliothek, Staat, Büro, Freizeit, Religion, Einzelhandel, Fabrik, Bildung, Kontrolle und Krankenhaus. Zum anderen in drei Aufsätzen, die das Entwerfen zunächst als Kennenlernen ästhetischer und logistischer Bandbreiten als kultureller Dimension des Bauens begreifen.
Typologien nehmen dabei eine zentrale Rolle ein – zwischen empirischer Beobachtung (induktive Realtypen), theoretischen Vorannahmen (deduktive Idealtypen) und gesellschaftlichen Rangbemessungen. Das Erkenntnisinteresse und damit Ziel von Typologien – Wissensgewinn durch Informationsreduktion – steht aber nicht im Mittelpunkt dieser auch als Handreichung für das Entwerfen und die Entwurfslehre konzipierten Arbeit. Vielmehr macht die Sammlung an Formen und Funktionen auf die Komposition als ästhetische Festlegung der Form aufmerksam, die sich aus baukünstlerischen „Erinnerungslektionen“ ebenso wie aus der Analyse konkreter Orte architektonisch speisen lässt. Die zwölf mal zwölf gezeichneten Projekte liefern ein Nebeneinander von Tableaus aus Formen und Programmen, die sich für Vergleich und Anknüpfung ebenso wie für das Ziehen neuer Verbindungslinien im Entwurf anbieten.
Andreas Lechner ist assoziierter Professor am Institut für Gebäudelehre der TU Graz.