Bilder des Gewohnten
Wohnraum im Film
Kurzvorträge, Diskussion"Immerhin wäre ein Film ohne Dekor nackt." (Helmut Weihsmann: Gebaute Illusionen - Architektur im Film, S.11)
Als bewusst gestaltete Welt eines Films ist das Szenenbild gleichsam der Hintergrund und Rahmen einer Geschichte, es definiert im wahrsten Sinne des Wortes und auf allen Ebenen den Handlungsspielraum. Der Entwurf eines Szenenbildes ist eine Entdeckungsreise, ein komplexer Prozess der visuellen und haptischen Gestaltung, in dessen Verlauf sich klärt, wie eine Geschichte erzählt werden kann, wie eine Welt aussieht und sich anfühlt und wie die Figuren darin leben.
Im Rahmen dieser Veranstaltung geben Szenenbildner/innen Einblick in diesen Arbeitsprozess und die kreative Gestaltung von Wohnwelten im österreichischen Film.
KURZVORTRÄGE:
Katharina Wöppermann
Anhand des Spielfilmes „Antares“ von G. Spielmann (2004) möchte sie die Transformation der realen Vorlage einer Wiener Gemeindebauwohnung zu einem Studio-Bau beschreiben.
Alexandra Maringer
Anhand des Science-Fiction-Films AINOA erläutert sie, wie Szenenbilder unter anderem Laboratorien für die Wohnraumgestaltung von Morgen sein können.
Rudi Czettel
Rudi Czettel wird die Parodie "Müllers Büro" (Regie: Niki List 1986) und die Tragödie "Der siebente Kontinent" (Regie Michael Haneke 1989) gegenüberstellen.
Moderation: Barbara Pichler (Festivalleitung Diagonale)
Katharina Wöppermann, geboren 1962 in Wien, 2 erwachsene Töchter
Bühnenbildstudium an der Akademie der Bildenden Künste / Wien
Seit Mitte der 80iger Jahre als freie Szenenbildnerin für Kino und Fernsehen v.a. in Deutschland / Österreich und auch international tätig Zusammenarbeit u.a. mit N. Leytner, J. Hausner, Shirin Neshat, B. Albert, Raoul Ruiz, Jan Schütte...
Seit Mitte der 90iger Jahre Lehrbeauftragte für Film, Fernsehen u. Video an der KUG Graz / Inst. Bühnenbild
Alexandra Maringer studierte Architektur in Wien und Paris, seit 1998 entwirft sie Szenographin Welten für Film, Theater, Messebau, Events und Ausstellungen.
Sie gestaltete unter anderem Theaterstücke im Wiener Konzerthaus und Musikverein, ein Ufo für den Lifeball, oder den „Salon de Cinema“ in Paris. Weiters die von Lisa Noggler kuratierte Ausstellung „Himmelrot-Zitronenblau“ im ZOOM Kindermuseum sowie die von Elke Krasny kuratierten Ausstellungen „Architektur beginnt im Kopf” und „Hands-On Urbanism“ im Architekturzentrum Wien.
Als Szenenbildnerin arbeitet sie mit RegiesseurInnen wie Marco Kalantari, Ágnes Kocsis, Marvin Kren, Sebastian Meise, Andrina Mracnikar, Wolfgang Murnberger, Elisabeth Scharang, Sven Unterwaldt und Virgil Widrich zusammen. 2012 wurde sie von der Österreichischen Filmakademie für den Preis „Bestes Szenenbild“ nominiert.
Rudi Czettel, geboren wurde Rudi Czettel 1953 in Wien. Früh interessierte er sich für das Theater und arbeitete ab 1976 im Ensemble "Die Komödianten", einer inzwischen aufgelösten experimentelle Mittelbühne in seiner Heimatstadt.
Dort war er über 10 Jahre tätig. Ab 1981 widmete er sich zusätzlich auch immer mehr dem Film und Fernsehen. In den über 30 Berufsjahren beim Film hat er bis jetzt an über 100 Spielfilmen als Szenenbildner mitgewirkt.
Davon hatte die Parodie "Müllers Büro" (Regie: Niki List 1986) die meisten Zuschauer.
Die Tragödie "Der siebente Kontinent" (Regie Michael Haneke 1989 ) gute Festivalergebnisse und viele positive Kritikerrezensionen.
Rudi Czettel ist verheiratet und betreut zwei erwachsene Kinder beim Studieren.
Im Rahmen des HOME, SWEET HOME Programmschwerpunktes
Veranstaltung in Kooperation mit Diagonale - Festival des österreichischen Films und VÖF – Verband Österreichischer Filmausstatter/innen
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