Graz Backstage
Tracing Spaces
Projektpräsentation, Pop-up-AusstellungThesen zur Logistik der Ver- und Entsorgung der Stadt
Methoden der Kartographie einer verdrängten Lebens- und Arbeitswelt
im Rahmen des Kulturjahr2020
Graz Backstage untersucht die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der „Infrastrukturen“ zur Ver- und Entsorgung der Stadt: Verkehrskorridore, -netze, Flugverbindungen, Fahrzeuge aller Art, Güterumschlagplätze und Regelwerke, die den transnationalen Güteraustausch regeln. Verteilerzentren werden dabei nicht als ein singulärer Ort oder auf ein einzelnes Gebäude reduziert wahrgenommen, sondern als weiträumiges Netzwerk miteinander in Beziehung stehender Verkehrswege und „Knoten“, ohne die „Stadt“ heute nicht mehr existieren kann.
Zum anderen finden die komplexen voneinander abhängigen Prozesse zur Ver- und Entsorgung auch unmittelbar in der Stadt statt – tagtäglich rund um die Uhr, allerdings mehrheitlich von den BewohnerInnen und NutznießerInnen aus der Wahrnehmung ausgeblendet oder verdrängt.
Trotz Logistik 4.0 sind es Menschen aus unterschiedlichsten sozialen Milieus, die diesen Warenaustausch organisieren, die Lagerhaltung optimieren, den Verkehr regeln, die Fahrzeuge steuern und die Waren aus- und einladen. Für diese AkteurInnen stellen die vermeintlichen geschichtslosen Nicht-Orte an den Peripherien und ihre Satelliten in den Zentren jedoch sinn-stiftende mit Geschichte(n) aufgeladene Lebenswelten dar.
In dieser Kick Off Veranstaltung stellt das Projekt-Team seine Thesen, Methoden und PartnerInnen aus der Praxis vor.
Mit Uli Ermann und Danko Simic, Geographen; Johanna Rolshoven, Ethnologin; Michael Hieslmair & Michael Zinganel, Künstler, Stadtforscher und Kulturhistoriker (Projektleiter)
In Kooperation mit: Cargo Center Graz, POST AG, Saubermacher, Servus, SPAR