Herbert Eichholzer Architekturförderungspreis 2015
Ausstellungseröffnung, Preisverleihung, PodiumsdiskussionPreisverleihung mit Kulturstadträtin Lisa Rücker
Ausstellungseröffnung
Podiumsdiskussion mit
Stadträtin Lisa Rücker, Elisabeth Juranek (Stadt Graz), Johannes Hagendorfer (Caritas), Gottfried Prasenc (GaftundOnion Architektur), Mark Gilbert (trans_city-), Andreas Trummer (TU Graz), Milica Tomic (TU Graz), Irmgard Frank (TU Graz)
Rethink schoolbus _ Learning in the Truck
Österreich gehört zu einem der wohlhabendsten Staaten der Welt, ist bestens integriert in die Staatengemeinschaft der EU und dennoch regt sich Widerstand in der Bevölkerung angesichts steigender Zahlen von Flüchtlingen. Es sind dies Menschen, die auf eine bessere Zukunft im Kerneuropa hoffen. Sie kommen meist aus Afrika oder sind vor den Grauen des Krieges und der
IS-Miliz fliehende Syrerinnen und Syrer. Wenn diesen Menschen die Flucht gelang, so haben sie zwar ihr Leben gerettet, aber ihre vertraute Umgebung, ihre Kultur, ihr soziales Beziehungsnetz dafür aufgegeben.
Angekommen bei uns, bemerken sie bald, dass sie zwar nicht um ihr Leben bangen müssen, aber das Warten auf den Aufenthaltsstatus, die Ungewissheit über die Dauer und den Ausgang des Verfahrens stürzt viele in tiefe Verzweiflung und oft in schwere Depression. Die Wartezeit ist zudem damit verbunden, dass diese Menschen keiner Beschäftigung nachgehen können.
Es stellt sich daher die Frage, was man beisteuern könnte, um Flüchtlingen in der oft langen Wartezeit etwas zu bieten, das Ihnen das Gefühl gibt, willkommen zu sein und ihnen einen Lichtblick für die Zukunft ermöglicht.
Kinder und Jugendliche von Flüchtlingen sind in der ohnedies schon schwierigen Lebenssituation im besonderen Maße Leidtragende. Obschon nach unserer Gesetzgebung auch diese Kinder, sofern im schulpflichtigen Alter, bei uns zur Schule gehen müssen, ist jedenfalls am Anfang die Sprachbarriere groß. Zudem ist für Jugendliche nach dem erreichten schulpflichtigen Alter seitens des österreichischen Staates keine Bildungsmöglichkeit mehr vorgesehen. Um diesen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu lernen zu geben bzw. diese beim Lernen zu unterstützen, hat beispielsweise die Caritas Lerncafés eingerichtet in die die Kinder kommen können.
Für Flüchtlinge und deren Kinder, die in ländlichen Gebieten untergebracht sind gibt es diese Lerncafés derzeit nicht. Um diesen jedoch ähnliche Voraussetzungen zu ermöglichen, könnte beispielsweise ein Schulbus in einem wöchentlichen Rhythmus diese Unterkünfte besuchen und geschultes Lehrpersonal mit den Kindern und Jugendlichen lernen.
Gegenstand des Wettbewerbs
Gegenstand des Wettbewerbs ist ein Lernraum, der Platz für 30–40 Personen bietet und auf einem Sattelschlepper transportiert werden kann. Um zu gewährleisten, dass dieser ohne Sondergenehmigung und auch ohne Begleitfahrzeuge unterwegs sein kann, darf dieser Raum im geschlossenen Zustand die maximalen Außenmaße von l x b x h 13,6m x 2,6m x 2,3m (Standardabmessungen von LKW-Trucks) nicht überschreiten.
Die Vergrößerung des Kompaktraumes in einen Lernraum, muss einfach und schnell vonstatten gehen, sodass neben der Fahrzeit zum jeweiligen Ort Auf- und Abbauzeit von Laien einfach zu meistern ist und auch von der zur Verfügung stehenden gemeinsamen Zeit nicht allzuviel verbraucht wird. Der Raum soll die Lernatmosphäre positiv unterstützen und flexibel in der Nutzung sein. Es soll sowohl möglich sein Informationsveranstaltungen für größere Gruppen bis maximal 40 Personen zu veranstalten als auch in kleineren Gruppen konzentriert zu arbeiten ohne sich gegenseitig zu sehr zu stören.
Im Gegensatz zu temporär genutzten Gebäuden oder solchen, die für temporäre Zwecke errichtet werden, wie etwa Baucontainer, entspricht die Idee des Schulbusses der eines Wohnwagens. Ähnlich wie bei diesem ist daher darauf zu achten, dass mobile Teile, wie etwa Stühle und Tische aber auch Lehrbehelfe in Schränken, für den Transport fixiert bzw. entsprechend verstaut werden können.
Jury
Dr.in Elisabeth Juranek Stadt Graz Abteilung für Bildung und Integration
Dipl.-Ing. Johannes Hagendorfer Caritas Steiermark
Arch. Dipl.-Ing. Gottfried Prasenc
Assoc.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn Andreas Trummer TU Graz Institut für Tragwerksentwurf
Univ.-Prof.in Mag. Milica Tomic TU Graz Institut für Zeitgenössische Kunst
Univ.-Profi.in Architektin Mag.arch. Mag.art Irmgard Frank TU Graz Institut für Raumgestaltung
Juryentscheidung / Preisträger
1.Preis: Martin Maurer
2.Preis: Wolfgang Windisch, Klemens Sailer, David Wernig
Anerkennungspreis: Gabriel Tschinkel, Alexander Gebetsroither, Thomas Hörmann
Sonderpreis: Gerd Telesklav
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