Informelle Architektur und Ökonomie der Armut
PodiumsdiskussionDie „Authentizität“ und Exotik informeller Siedlungen fasziniert die Wohlstand-gesellschaft ebenso, wie sie sich davon bedroht fühlt. Einerseits stehen Slums für die „Unzivilisiertheit der Anderen“, andererseits ist das direkte Erleben von Slums bereits touristisches Programm. Informelle Siedlungen sind aber weder ein bunter Abenteuerspielplatz noch ein archaischer, gesetzesfreier Raum – wir wissen, dass die Freiheit der Armut keine ist.
„Überlebensräume“ ist eine künstlerisch-dokumentarische Recherche über die informellen Siedlungen in Serbien, Rumänien, aber auch in Österreich. Mit Hilfe von weggeworfenem Material wird hier ein Überleben in einer feindlichen Welt organisiert. Dieses eindrucksvolle Sich-Einrichten trotz allem zeugt von dem Bedürfnis nach der selbstbestimmten Gestaltung aller Lebensverhältnisse. Wie diese Überlebensräume beschaffen sind und wie sie funktionieren, ist Thema der Ausstellung.
Podiumsdiskussion mit Robert Pichler (historischer Anthropologe, KFU Graz) und Norbert Mappes-Niediek (Buchautor und Journalist, Graz)