position 02: arbeiten: 2. Teil des Zweijahresprogramms „Position Alltag“: Bauten und Bilder in der postfordistischen Stadt
AusstellungAlltägliches Arbeiten ist längst nicht mehr auf fix definierte Arbeitsorte und Zeiträume beschränkt. Neue Arbeitsraumanforderungen stellen sich durch das Verschmelzen von Wohnen und Arbeiten, durch verstärkte Mobilitätsansprüche oder auch durch die Absiedelung großer Arbeitgeber aus den Städten. Aktuelle Konzepte der Arbeitsorganisation wie Dezentralisierung, offene Netzwerke, Selbstorganisation und Teamarbeit ändern die Logik des Orts der Arbeit. Für diese Arbeits- und Kommunikationsprozesse scheinen temporäre Parameter und flexible Organisationslogiken ebenso wichtig wie atmosphärische Qualitäten.
Es stellt sich die Frage nach der Rolle von Raum und Architektur an sich, sowie nach Parametern der Planung materieller Räume für immaterielle Arbeit: Funktionalismus od. ästhetisches Corporate Identity, Leistbarkeit od. Erreichbarkeit, Funktionstrennung und Normierung od. Hybridisierung von Arbeit und Spiel? Wie sehen Grenzziehungen zwischen Privat und Öffentlich, zwischen Arbeit und Freizeit aus, wenn Arbeit immer und überall stattfinden kann und Disziplin - in Form von Selbstkontrolle - nicht mehr äußerer Zwang, sondern verinnerlichte Motivation ist? Es geht also auch um Phänomene von Arbeit, die nicht in Bürofläche übersetzbar sind: wie etwa um Genderfragen von immaterieller Arbeit, um die Prekarität von AffektivarbeiterInnen oder um die (Nicht)Verortung von „Ich AGs“.
Termin: Sa, 23. September 06, 17.15 Uhr, HDA (Eröffnung)
Dauer: Fr, 24. November 06, Montag bis Freitag 10-18 Uhr
Führungen: Sa, 30. September 06, 16.30 mit M. Bogensberger (steirischer herbst)
Di, 10. Oktober 06, 16.30 mit G. Heindl (steirischer herbst)
Sa, 14. Oktober 06, 16.30 mit G. Heindl (Studierende TU Graz)
Mi, 16. November 06, 15.00 mit K. Kirsch (SchülerInnen BRG Keppler)
Veranstaltungsaufbau: Jakob Kocher, Christoph Wiesmayr
Die Ausstellung „Arbeiten“ zeigt Architekturen im Zeichen von affektiver Arbeit und effektiver Rekreation, Wege zur Arbeit, sowie Standortdefinitionen und städtebaulich-räumliche Auswirkungen angesichts postfordistisch flexibilisierter Arbeitsbedingungen.
Mit:
Architektur Consult (A), Gordana Brandner (A), Rhona Byrne (IRL), fiedler.tornquist / complizen Planungsbüro, Halle (A/D), Alex Haw (GB), International Festival (S), MALMOE (A), Maix Mayer (D), monochrom (A), Monochrome Architects (SLO), Markus Pernthaler (A), OLK/Rüf (A), Radio Helsinki (A), Marc Ries (A), Andreas Rumpfhuber (A,DK), Carolin Schmitz (D), Eric Schuldenfrei (USA), Oliver Schürer (A), Splitterwerk (A), Stadtbaudirektion Graz (A), Studierende der Architekturfakultät an der TU Graz, Bettina Vismann (D), Marisa Yiu (USA, CN)
Kuratiert von: Markus Bogensberger (A) und Gabu Heindl (A).
Die Ausstellung fand statt im Rahmen des Ausstellungsrundgangs des steirischen herbst.