position 05 bauen: Roundtable „Architektur 24/7- eine alltägliche Beziehung“
PodiumsdiskussionDas Thema der Ausstellung „Architektur 24/7-eine alltägliche Beziehung“ und die gezeigten Bilder wurden bei dieser Veranstaltung mit einer ExperteInnenrunde und dem Publikum diskutiert. Dabei ging es vor allem um die in der Beschreibung zur Ausstellung gestellte Frage, ob rückblickende Repräsentationen auf den alltäglichen Umgang mit Architektur, auf Formen ihrer Aneignung durch ihre BenutzerInnen, auf die Konzeption und Produktion von Architektur rückwirken können.
Der Autor Gerrit Confurius bezeichnete es als ein Problem, dass man als ArchitektIn mit seiner Architektur nur bis zur Fertigstellung und zur Erstellung der fotografischen Momentaufnahme vor der Inbesitznahme durch NutzerInnen zu tun habe und schlug vor, die Fertigstellung als einen Prozess zu sehen, bei dem es so etwas wie eine Anprobe gibt. Die Darstellung von Architektur im Vorfeld über Simulationen oder nach der Fertigstellung über Hochglanzfotografie stellt für die Soziologin Martina Löw heute einen zu großen Wertmaßstab dar. Der Psychologe Riklef Rambow zeigte sich überzeugt davon, dass zur Erfassung der Alltagstauglichkeit von Architektur das Medium Fotografie vollkommen ungeeignet sei und es vielmehr einer wissenschaftlichen, architekturbezogene Forschung bedürfe, alles andere erscheint ihm naiv. Einen kritischen, sensitiven, kreativen und reportagehaften Blick wünscht sich der Architekturkritiker Otto Kapfinger. Klemens Ortmayer, Architekturfotograf, nahm gleich direkt Bezug auf die Ausstellung und sondierte die – seiner Meinung nach – gelungensten Einreichungen aus.