shitet toka - Aktuelle Anmerkungen zu Albanien
AusstellungAusstellungseröffnung: 11. Dezember 2019, 19 Uhr
Zur Eröffnung spricht: Norbert Mappes-Niediek
Ausstellungsdauer: 12.12.2019–16.01.2020, Di–So 10–18 Uhr , 17.01.2020, 10–16 Uhr
Die Ausstellung macht mit den darin versammelten Positionen auf die rasante gesellschaftspolitische Entwicklung Albaniens in den letzten Jahren aufmerksam und geht zudem auf die österreichische Sicht dieser Entwicklung ein.
Das Land entwickelt sich international zunehmend zu einem Objekt des aktiven Handelns und zu einem wertvollen politischen Mitspieler auf europäischer Ebene, außerdem nimmt der Stellenwert Albaniens als immer beliebteres Reiseziel weiter zu. Gleichzeitig verliert es zusehends den Nimbus des „Exotischen“. Trotz alledem verzögern sich im Moment – aus verschiedenen Gründen – die EU-Beitrittsverhandlungen. Wie reagieren Kunstschaffende auf diese Diskrepanzen und damit verbundenen heterogenen Transformationsprozesse? So steht etwa das albanische „shitet toka“ für „Land/Grund zu verkaufen“. Der Begriff ist oftmals im albanischen Landschaftsbild auf Schildern zu finden und entwickelt dadurch eine Eigendynamik, die auf Atmosphärisches hinweist.
Die Schau versammelt albanische und steirische Positionen – die gezeigten Arbeiten wurden speziell für die Ausstellung entwickelt –, die gleichsam als Momentaufnahme gelten und architektonische Aspekte beleuchten.
Mit Arbeiten von: Alban Hajdinaj, Ergin Zaloshnja, Eva Mahr, Robert Pichler,
Robert Krenn, Matilda Odobashi, Dritan Hyska, Gentian Shkurti
Kurator: Michael Petrowitsch (Europäische Kulturnetzwerk Austria – EPeKA Austria)
KünstlerInnen:
Alban Hajdinaj (geb.1974 in Alabanien) studierte Grafik in Tirana und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der National Gallery of Arts in Tirana Albania. Seine Arbeiten wurden unter anderem in folgenden Häusern gezeigt: Ludwig Museum of Contemporary Art (Budapest), Centre Georges Pompidou (Paris), International Studio & Curatorial Program, (New York) Mart, Museum of Modern and Contemporary Art, (Trento and Rovereto) Haus der Kulturen der Welt, (Berlin) 52nd Venice Biennale,(Albanian Pavillion) Chelsea Art Museum, (New York) Moderna Galerija (Lubljana) National Gallery of Kosovo, National Gallery of Arts (Tirana) Sammlung Essl, Klosterneuburg (Viena) Manifesta 4” (Frankfurt/Mein) IFA Gallery (Berlin /Bon)
Collections: Musée National d’Art Moderne, Paris (Centre George Pompidou) / Ludwig Museum of Contemporary Art, Budapest / Peter und Irene Ludwig Foundation, National Gallery of Arts, Tirana, FMAC Paris, Zabludowicz Collection London, Kadist Foundation Paris.
Ergin Zaloshnja (geb. 1979 in Tirana) arbeitet in den Feldern Fotografie, Installation und Video. Als politisch engagierter Künstler ist Kunst für ihn "ein Werkzeug zur Kritik von Machtstrukturen". Er ist der Gründer des politischen und subkulturellen Fanzines „Sputnik“. Zaloshnjas Werke wurden unter anderem in folgenden Ausstellungen ausgestellt:Videos aus Albanian, “Déjeuner avec Marub” Blickle Kino, Wien, Double Feature # 8- Tirana Art Lab, 22nd International Onufri Prize, Tirana, Teatri i Gjelberimit, FAB Gallery Tirana, Tirana Open 1 Festival, Tirana, Attraversamenti Featival Puglia, Italy, Let us start from the midle, Tirana Art Lab, Tools for Revolution or just for Sale, Villa Romana, Firenze, Italy, Tirana Biennale 2, Tirana.
Eva Mahr (geb. 1962 in Graz) ist Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin und Malerin, in den letzten Jahren besuchte sie Kurse bei Gerlinde Stelzer, Brigitte Guhle und Guido Hofmann. Seit 2015 ist sie Mitglied der Malergruppe LUX.
Robert Pichler ist historischer Anthropologe und Fotograf im Forschungsbereich Balkanforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. In seiner Arbeit befasst er sich mit Migration in, aus und nach Südosteuropa sowie mit bildwissenschaftlichen Fragestellungen, den Bedingungen der Bildproduktion, ihrer Verwendung (als Kommunikationsmedium) und ihrer Rezeption und Perzeption. Als Fotograf arbeitet er an der Schnittstelle zwischen Dokumentar- und Kunstfotografie.
Robert Krenn (geb.1965 in Graz) trat ab den 1980er Jahren als Rapper mit diversen DJ´s aus Graz auf und war Mitglied einiger Bands. Seit 2009 beschäftigte er sich, motiviert durch Jackson Pollocks, intensiv mit dem abstraktem Expressionismus. Sein Zugang ist kein Drip-Painting, sondern kommt direkt aus der Tube mit Schwamm, Rachel und Acryl-Farben. In den letzten zwei Jahren machte er eine Entwicklung vom Abstraken zum Figuralen durch. Er verwendet nun Arcyl, Kohle, Ölfarben und Ölkreide.
Matilda Odobashi (geb. 1988 in Tirana) studierte an der Universität der Künste in Tirana. Die menschliche Figur und ihre Korrelation mit dem Raum stehen im Fokus ihrer Arbeit, in der Themen wie Anpassung, Koexistenz, Angst in einem Gespräch mit dem umgebenden Raum untersucht werden. Als Ausdrucksformen dienen ihr dabei Zeichnungen, Installationen, Malerei und Fotografie sowie Notizbücher und Videos als Dokumentationsmittel.
Nach Abschluss ihres Kunststudiums, studierte Odobashi Kultur- und Sozialanthropologie. In Folge verlagerte sich ihr Interesse in Richtung Psychoanalyse; seit 2012 ist sie Mitglied des Circle Lakanien Albanaise in Tirana. Für mehrere Kunstprojekte arbeitete sie mit Kunstzentren, Galerien und Menschenrechtsorganisationen zusammen.
Selected groupp exhibitions and residencies: Maeutics, FLUC, Vienna, At (2017),The whale which was a submarine - Contemporary Art in Albania and Kosovo, Ludwig Museum - Museum of Contemporary Arts, Budapest Hu (2016), Solo show The passenger, Traklhaus auf der Festung, Salzburg At (2016), KulturKontakt Austria, Austrian Federal Chancellery in cooperation with KulturKontakt Austria, Vienna, At (2016), Salzburger Kunstverein, Salzburg, At (2015), The Chronic, Dwo exhibition - Matilda Odobashi & Dritan Hyska, Zeta Art Center / Gallery, Tirana Al (2014), Free Home University, AIR program, Loop House and Musagetes, Lecce, It (2014).
Dritan Hyska (geb. 1980 in Korce, Albanien) studierte an der Academy of Fine Arts in Venedig, lebt und arbeitet in Tirana. Ausstellungen (Auswahl): Halle 50 (Munich), Zeta Gallery (Tirana), International Studios Curatorial Program ISCP (New York), A+A Gallery (Venice), Büro Weltausstellung (Vienna), Monitor Gallery (Rome), Fondazione Malutta, Parallel Vienna (Vienna), 3rd Edition of Project Biennial of Contemporary Art D-0 ARK Underground (Konjic), RAVI (Liege), Fondazione Bevilacqua La Masa (Venice), Kerameikos Metaxourgeios (Athens), White House Biennal
(Athens), Dolomiti Contemporanee (Taibon), o.T. Projektraum (Berlin), National Gallery (Skopje), Duplex 10m2 Gallery (Sarajevo), Schijnheilig Gallery (Amsterdam), National Gallery (Pristina), International Biennale for Young Art (Moscow), Centro Cultural Borges (Buenos Aires), National Gallery (Tirana), National Gallery (Pristina), Galleria Contemporaneo (Venice), Villa Manin Centro d’Arte Contemporanea (Udine).
Gentian Shkurti (geb. 1977 in Albanien) studierte Malerei an der Academy of Arts in Tirana und lehrte dort selbst als außerordentlicher Professor. Seine Arbeiten wurden unter anderem in folgenden Häusern gezeigt: Centre Georges Pompidou (Paris), 54 Venice Biennale (Albanian Pavillion), The Fridericianum Museum (Kassel), Chelsea Art Museum (New York), Ludwig Museum (National Contemporary Art Museum, Budapest), Locarno Film Festival, Museum of Modern Art (Ljubljana) National Gallery of Kosovo, National Gallery of Arts (Tirana), Sammlung Essl (Klosterneuburg, Vienna).