STELA – Smart Tower Enhancement Leoben Austria
VortragVortrag: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Architekt Hans Gangoly
Das Projekt „STELA – Smart Tower Enhancement Leoben Austria“ ist ein Forschungsprojekt im Rahmen der „Smart Cities“-Initiative und soll als Demonstrationsprojekt beweisen, dass ökologische, nachhaltige Stadtentwicklung primär keine Frage von hochtechnologischen Neubauten auf der grünen Wiese sein kann, sondern zunächst zentrumsnahe Bestandsbauten mit funktionierender Infrastruktur Ausgangspunkt für nachhaltige Stadterneuerung sein müssen; d.h. dass die Zentren gestärkt werden.
Das Projekt beschäftigt sich daher mit der umfassenden thermischen und technischen Sanierung von in den 70er Jahren konzipierten Quartieren mit Wohnnutzung am Beispiel einer mehrgeschossigen Wohnanlage in Judendorf Leoben.
Durch konzentrierte urbane Verdichtungen und Einsatz neuartiger urbaner Technologien, sollen durch dieses Projekt - welches u.a. gemeinsam durch die Stadt Leoben dem Institut für Gebäudelehre der TU Graz und der Montanuniversität Leoben abgewickelt wird und vom Klima und Energiefond gefördert wird - Strategien zur nachhaltigen Ressourcenschonung aufgezeigt werden die als Methode für eine neuartige Form der Gebäudesanierung auf zahlreiche weitere Wohnanlagen in gesamt Österreich bzw. darüber hinaus angewendet werden kann.
Dabei erfolgt die grundlegende Aufwertung der jeweiligen Wohnungen durch eine Wohnraumerweiterung in Modulbauweise. Mit Hilfe dieser thermischen Pufferzone - als ökologische Alternative zum gängigen Wärmeverbundsystem – kann der Wärmeenergiebedarf um 77 Prozent gesenkt und die CO2-Emmissionen um fast 60 Prozent reduziert werden.
Ökologischer und ökonomischer Hintergrund dieses Projektes ist dabei der Umstand, dass zentrumsnahe, verdichtete Siedlungsformen Ressourcen schonen. Das Leben in mehrgeschossigen Gebäuden wird jedoch nur dann nachhaltig akzeptiert, wenn die Wohn- und Aufenthaltsqualität in Konkurrenz mit Einfamilienhäusern treten kann und das Wohnangebot die gewünschten Lebensstilkonzepte bedient und somit eine ausgewogene soziokulturelle Durchmischung der BenutzerInnen unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklungen ermöglicht. Daher geht es bei diesem Projekt nicht nur um die Gebäude selbst, sondern auch um das unmittelbare Umfeld und nicht zuletzt um das zukünftige Mobilitätsverhalten der Bewohner.