WIR* wird zu MIR* – eine Reise zum Thema Frieden durch die Stadt Graz
MIR* & LONG NIGHT im HDA. Lecture Performance Kunsthaus Graz
Lecture Performance, AusstellungMIR* – eine sichtbare Fackel, ein Objekt als „Redestab“, das von Ort zu Ort reist und so zum Teil des Stadtbildes wird. MIR bedeutet im Slawischen Frieden, aber auch Welt – das also das „WIR“ einschließt und den Begriff symbolisch zu uns zurückspielt, ihn zum Aufruf macht zu handeln, gerade in Zeiten globaler Polykrisen.
In einer gemeinsamen Aktion des HDA mit dem Kunsthaus Graz werden die Buchstaben MIR* ab dem 6. Mai im Schaufenster des Haus der Architektur am Südtiroler Platz zu sehen sein. Fast parallel dazu zeigt das Kunsthaus Graz eine Ausstellungsintervention von Andrea Scrima, Autorin, bildende Künstlerin und aktuell Stadtschreiberin in Graz. In ihrer Serie aus Zeichnungen mit dem Titel Loopy Loonies erforscht Scrima implizierte Gewalt in zeitgenössischen Comic- und Cartoon-Bildern. Vor dem Hintergrund aktueller weltweiter politischer Katastrophen entwickeln die Zeichnungen ihr eigenes visuelles Vokabular.
MIR* und Loopy Loonies werden am 15. Mai um 19 Uhr mit einer Lecture Performance von Andrea Scrima zu Themen wie Dissens, dem gerade so akuten Missbrauch von Sprache, und der Natur von zunehmend instrumentalisierten Emotionen eröffnet.
Im Anschluss daran gibt es im HDA ein Zusammenkommen, Gespräche und Austausch rund um die Leuchtbuchstaben im HDA im Rahmen der von studierenden organisierten Reihe LONG NIGHT, bei der auch köstliche Cocktails kreiert und serviert werden.
Was kann man/können wir heute tun, um dem Gefühl von Ohnmacht zu begegnen? Wie reagieren auf multiple Krisen, auf Kriege? Über die Kunst, als Einzelperson und Gemeinschaft, in einer Mikrowelt wie Graz?
Kulturinstitutionen, Vereine und Partner:innen machen es sich zur Aufgabe, mit den Mitteln der Kunst und des Diskurses den Frieden in den Fokus zu rücken, das Wort zurückzuerobern und neu zu besetzen. Ein offener Dialog, der Menschen vereinen soll.
Über das MIR*
„WIR* - Eine Grenzerfahrung“ war eine Projektreihe der Regisseurin Nina Gühlstorff / AKA:NYX gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Kathrin Frosch sowie Bündnispartner:innen aus der Stadt, die, initiiert vom Schauspielhaus Graz, von 2021 bis 2023 stattfand. Im Rahmen von „WIR*“ wurden u.a. Workshops zu Öffentlichkeit und Grenzpolitik gehalten, eine grenzenlose Gala und der Tag der offenen Stadt im Schauspielhaus veranstaltet sowie zwei Reisen an die österreichisch-slowenische Grenze organisiert.
Im Rahmen des letzten Projekts der Reihe „WIR* - Eine Grenzerfahrung“ wurde der zweieinhalb Meter hohe WIR*-Schriftzug im Mai 2023 an der slowenisch-österreichischen Grenze zum MIR*: Idee und Durchführung der TransforMIR*ung, der Umwandlung der Buchstaben von WIR* zu MIR*, fand nach einem Konzept von David Kranzelbinder vom Pavelhaus statt. Nachdem der MIR*Schriftzug ebendort am Pavelhaus (Kulturverein der im Bundesland Steiermark beheimateten Minderheit der steirischen Slowen*innen) ausgestellt war, ging und geht seine Reise weiter: Im Jahr 2024 werden sich die pinken leuchtenden Buchstaben als MIR* durch die Stadt Graz bewegen, flankiert von Veranstaltungen, die sich dem Frieden widmen. (Mir bedeutet Frieden auf Kroatisch, Mazedonisch, Russisch, Serbisch, Slowenisch, Tschechisch, Ukrainisch und Weißrussisch).
Den Auftakt machte im Februar das Schauspielhaus Graz, weitere Partner*innen: Graz Museum, HDA – Haus der Architektur, Kunsthaus Graz, manuskripte, Oper Graz, Schaumbad Freies Atelierhaus Graz, Steiermärkische Landesbibliothek, Theater im Bahnhof, TU Graz (Institut für Wohnbau).
Das Netzwerk ist ein offenes; alle sind eingeladen der Idee bzw. dem Schriftzug Heimat zu geben.
Bei Interesse an der Teilhabe schreiben Sie an martina.koller-maier@schauspielhaus-graz.com