Judith Eiblmayr: Bad Gastein 1830 – zwischen Wasserfall und Spekulation
Vortrag
19Oct
Im Rahmen der Ausstellung Verhüllung und Verheißung stellt die Wiener Architektin und Architekturkritikerin Judith Eiblmayr ihr jüngst erschienenes Buch Bad Gastein – Ab/An/Aufgebaut. Urbane Baukultur am wilden Wasser vor. Bad Gastein – auch „das Manhattan in den Alpen“ genannt – wird geprägt durch die in touristischen „Boomzeiten“ entstandenen markanten Großbauten aus der Zeit des Historismus und der 1970er Jahre. In ihrem Vortrag beleuchtet Judith Eiblmayr sowohl die historische Entwicklung Bad Gasteins zu einem boomenden Tourismusort um die Jahrhundertwende als auch seinen Niedergang am Ende des 20. Jahrhunderts.
Seit 1830 ist Bad Gastein „Spielwiese“ für Investoren, die den spektakulären Wasserfall schon sehr früh als Tourismusmagnet erkannt und verwertet haben. Fortan wurde in Bad Gastein nach Einzelinteressen und ohne städtebaulichen Zusammenhang gebaut. Genau daran ist der Ort letztlich zugrunde gegangen: Seine hypertrophe Architektur, die nicht in einem strukturell gesunden Bebauungsplan eingebettet wurde, erwies sich Jahrzehnte später als Last für die Gemeinde. Ob die jüngsten Eingriffe von Investoren der Identität des Kurortes dienen und zu einem Aufschwung führen können, wird hinterfragt.
ERÖFFNUNG: 21.09.2022, 20 UHR || Die bildliche Darstellung von Bauten und städtischen Räumen gehört zu den wichtigsten Formen in der Kommunikation von zeitgenössischer Architektur. Im Stadtraum werden diese Visualisierungen oft zu Werbezwecken an Baugerüsten und Bauzäunen verwendet. Die Ausstellung "Verhüllung und Verheißung" geht dem Phänomen der Immobilienwerbung im öffentlichen Raum nach. Aufnahmen des Fotografen Hans Georg Esch von Plakaten aus verschiedenen Teilen der Welt werden Texten von Reinier de Graaf, AMO/OMA, Bildanalysen der Grafikdesignerin Rosa Nussbaum sowie einer Installation des Künstlers Sven Borger gegenübergestellt.
Im Rahmen der Ausstellung "Verhüllung und Verheißung" hielt die Wiener Architektin und Architekturkritikerin Judith Eiblmayr am 19.10.2022 einen Vortrag über die historische Entwicklung Bad Gasteins zu einem von Investorenprojekten geprägten Tourismusort ab 1830 sowie seinen Niedergang gegen Ende des 20. Jahrhunderts.
Auf dieser Seite verwenden wir Cookies und speichern anonymisierte, statistische Daten zur Auswertung der Website-Nutzung. Mit dem Drücken von "OK" oder dem Weitersurfen auf dieser Website stimmen sie dem zu. Detailierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.