Einige wenige Anmerkungen zu vielen Identitäten einer Stadt
Ausstellung, Architektursommer
Ausstellungseröffnung: 25.07.2018, 19 Uhr mit einleitenden Worten von Michael Petrowitsch und Giuliana Carbi
01.08.2018, 19 Uhr: Vortrag von Gerhard Dienes, Stadtbeziehungen Graz-Triest
Ausstellungsdauer: 26.07.-05.08.2018, Di-So, jeweils 10-18 Uhr
Der postkoloniale Blick auf (das verlorene) Triest und der damit verbundene sanfte Wunsch auf Repatriierung auf der einen Seite und die vielen Identitäten (nicht nur jene der (konstruierten) Ethnien, wie in der Titelformulierung angedeutet) auf der anderen Seite fungieren als Leitmotive dieses Ausstellungs- und Konversationsprojekts.
Triest nimmt (neben Grado) als Sehnsuchtsort für (Süd-)Österreicher und Österreicherinnen einen besonderen historischen Stellenwert ein. Gerade in Zeiten eines aufkommenden Neobiedermeiers und der Suche nach Vervollkommnung in der Identität sowie konstruiertem Heimatbewusstsein stehen Orte wie diese unter Dauerdruck und Dauerbelastung durch historisch-emotionale Aufgeladenheit. Jedoch funktioniert diese Stadt und ihre Umgebung für ihre BewohnerInnen mit einer besonderen multiplen Identität, die sich im Wandel der Geschichte begründet. Ethnische und soziale Auseinandersetzungen sind ein Teil davon. Architektonische Topoi, so verschieden sie aufgrund ihrer Herkunft auf den ersten Blick auch sein mögen (als Beispiele: die Risera di San Sabba, ein vormaliges Konzentrationslager und nun mehr Gedenkstätte; das Schloss Miramare; der Wohnbau Rozzol Melara oder gar der alte Hafen, der durch die Planungsmisere über die Jahrzehnte eine eigene Geschichte schreibt) haben sich in das kollektive Bewusstsein eingegraben.
Mit Arbeiten von: Stefano Graziani, Emanuela Marassi, Davide Skerlj, transparadiso (Barbara Holub/Paul Rajakovics), Martin Behr, Otmar Lichtenwörther, Hannes Gellner, Team H/C (Giuliana Carbi, Barbara Holub, Elisabetta Porro, Paul Rajakovics)
Vortrag von Gerhard M. Dienes: Aufgrund seiner geokulturellen Lage zeichnet sich Graz durch eine dominante Südostorientierung aus. Diese machte Graz zur Hauptstadt Innerösterreichs, eines Länderkomplexes, der neben der Steiermark Kärnten, Krain, Triest, Görz, Gradiska und Teile Istriens umfasste. Diese Ausrichtung ist in vielfacher Hinsicht bis heute von Relevanz, ob im Ökonomischen oder im Kulturellen, aber auch in den Städtefreundschaften mit urbanen Zentren im Alpen-Adria-Pannonia-Raum. Besonders eng sind die Verknüpfungen mit Triest, dem Hafen an der nordöstlichen Adria.
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